The Amazing Treehouse – Die Suche geht weiter

Die letzten Tage recherchierte ich viel zu dem Amazing Treehouse. Nachdem die erste Suche floppte (1. Teil verpasst? Hier nachlesen), wollte ich nicht wieder blauäugig irgendwelchen falsch gesetzten Punkten auf Onlinekarten folgen. Ich fand die Webseite zu dem Baumhaus, welches als Observatorium in Google Maps angegeben ist und entdeckte, dass das Baumhaus ebenfalls als Air B’n’B genutzt wird und man dort übernachten kann. Ebenfalls sind die GPS-Koordinaten auf der Webseite notiert und ein kurzer Check zeigte, dass die sich ganz woanders befinden, als Google Maps es anzeigt, nämlich kurz vor dem Manzanillo-Nationalpark (Beitrag zum Manzanillopark). Kein Wunder also, dass die erste Suche nicht erfolgreich war.

Lasst die Suche beginnen!

Seit meinem Arbeitsbeginn im Hostel hatte ich meinen ersten freien Tag. Diesen wollte ich nutzen, um das Amazing Treehouse zu finden. Mit meiner Obsession zu diesem speziellen Wildnisobservatorium hatte ich fünf Hostelbesucher dazu gebracht mit mir zu kommen.

Wir liehen uns Fahrräder und fuhren immer entlang der Hauptstraße. Von Puerto Viejo gibt es eigentlich nur eine Straße bis nach Manzanillo. Wie immer gibt es nur selten Bürgersteige, geschweige denn Fahrradwege. Zum Glück ist die Straße nicht so stark frequentiert wie die von Puerto Viejo nach Cahuita, weshalb wir so gut wie ungestört fahren konnten.

Auch den ein oder anderen Faultier-Stopp konnten wir gefahrlos einlegen und die hoch an Bäumen hängenden Tiere beobachten.

Kurz bevor wir nach Manzanillo kamen, bogen wir in einen Schotterweg ab, der rechts und links von dichtem Dschungel umsäumt war. Laut der GPS-Koordinaten befand sich das Amazing Treehouse nicht mehr weit entfernt. War es bald soweit? Stand ich in wenigen Minuten endlich vor diesem mysteriösen Baumhaus?
„Stopp!“, rief einer meiner Suchkameraden.
„Was ist passiert?“
„Kathis Kette ist gerissen.“
Oh nein! War das schon das Ende unserer Suche?

Zum Glück war die Kette nur aus dem Spann gesprungen und nicht richtig gerissen, sodass wir das Problem schnell beheben und weiterfahren konnten.

An einer kleinen Abzweigung, wo wir mit unseren Fahrrädern nicht mehr weiterfahren konnten, ketteten wir die Fahrräder an und gingen zu Fuß weiter.

Der Weg war uneben und führte uns immer weiter in den Dschungel hinein. Laut GPS genau auf das Baumhaus zu. Nach etwa zehn Minuten befanden wir vor einem großen Haus. Es stand auf Stelzen und war größtenteils aus Holz gebaut. Da uns dieses Haus nicht interessierte, liefen wir an ihm vorbei.

Gerade, als wir die Hälfte des Grundstückes passierten, rief eine Frau vom Balkon: „Hey! Was macht ihr hier?“
Etwas verdutzt drehten wir uns zu der Frau um.
„Wir suchen das Amazing Treehouse!“, rief ich und wollte bereits weiterlaufen
„Das ist Privatgelände! Ihr dürft hier nicht sein.“
„Das ist doch ein ganz normaler Weg“, entgegnete einer meiner Kameraden mit ausladender Gestik. „Wie kann der privat sein?“
Weder mir noch den anderen war ein entsprechendes Schild auf dem Weg aufgefallen.
Wenn ihr zum Treehouse wollt, müsst ihr einen Termin bei David machen. Ihr könnt da nicht einfach hinlaufen. Dieser Weg endet auch bald.“ Die Frau hatte von Anfang an wütend geklungen, doch jetzt mischte sich noch eine genervte Note hinzu.
„Wir sind kurz davor“, sagte ich zu meiner Gruppe. „Selbst wenn der Weg bald endet, können wir schauen, ob wir einen Pfad durch den Dschungel zum Treehouse finden. Irgendwie müssen die ja auch dorthin gelangen. Also wird es schon eine Route geben. Doch wer sich unwohl fühlt und umkehren mag, kann dies gerne machen.“
Einige schauten mich zweifelnd an, während andere wild entschlossen wirkten. Nach einer kurzen Beratung, entschieden wir uns zum Weiterlaufen.
„Danke Ihnen für die Information!“, rief ich der Frau auf dem Balkon zu. „Wir gehen den Weg noch soweit es geht und kehren dann einfach um.“ Ich winkte ihr zu und meine Gruppe lief weiter.

Tatsächlich dauerte es nicht mehr lange, bis wir das Ende des Weges erreichten. Doch wir waren nicht alleine. Ein Mann im mittleren Alter stand zusammen mit zwei jungen Frauen an einem SUV.
Nachdem sie uns bemerkten, kam der Mann auf uns zu.
„Hallo! Kann ich euch helfen?“ Er lächelte sympathisch.
„Wir wandern nur ein bisschen durch den Dschungel“, antwortete ich ausweichend
„Hier geht es nicht weiter. Dieses Areal ist Privatgelände. Darf ich fragen, wo ihr herkommt? Ich bin David und betreibe ein Baumhaus als Air B’n’B.“

Froh darüber, dass er mir das Schlüsselwort gab, fragte ich ihn mehr über dieses Baumhaus aus und ob wir dorthin wandern könnten, um es uns anzusehen.
„Eine Wanderung dorthin ist nur mit mir möglich“, gab er zurück. „Ab hier gibt es keinen normalen Weg mehr. Man muss sich an speziellen Markierungen im Wald richten, um auch wirklich am Treehouse anzukommen. Sonst verläuft man sich.“
Ich nickte, doch laut meiner GPS-Koordinaten war das Treehouse keine zehn Minuten entfernt. Wir könnten es auch ohne ihn finden. Oder wie bei meiner ersten Suche kreuz und quer durch den Dschungel irren.

„Über meine Webseite könnt ihr eine Tour und eine Übernachtung buchen. Doch für die nächsten Wochen sind wir komplett ausgebucht. Dann mache ich auch keine Touren dorthin.“ Er wünschte uns noch einen schönen Tag und ging wieder zu seinem Auto.
Die zwei Frauen und er schienen sich bereit für die Wanderung zu machen. Wirklich ein unmöglicher Zufall, dass wir genau in dem Moment in den Veranstalter reinliefen, indem er neue Gäste zum Treehouse führte.

Da es verdächtig aussehen würde, wenn wir noch länger an diesem Abschnitt verweilen, beschlossen wir umzudrehen. So dicht davor, das Amazing Treehouse zu finden, waren wir alle enttäuscht. Entsprechend schweigsam war unsere Rückkehr zu den Fahrrädern.

„Wir haben erst Mittag“, stellte ich mit einem Blick auf die Uhr fest. „Wir könnten noch zusammen zum Manzanillo Nationalpark fahren.“
Mein Vorschlag wurde einstimmig angenommen und so fuhren wir die Straße weiter bis zum Parkeingang.

Manzanillo Nationalpark

Der Boden war immer noch so schlammig wie bei meiner ersten Wanderung (Zum Artikel). Durch die Touristen war es sogar noch schlimmer geworden und die Wege sehr glitschig. Nicht alle von meiner Gruppe hatten gute Wanderschuhe an, sodass sie sich entschlossen, barfuß zu gehen. Kurz überlegte ich ebenfalls meine Schuhe auszuziehen, doch dann müsste ich sie die ganze Zeit mit mir herumschleppen. Zudem hatte ich in meinen Schuhen einen besseren Halt. Auch wenn es mich nicht davor bewahrte schlammige Beine zu bekommen, behielt ich sie an.

Wir wanderten gemeinsam den Weg entlang und konnten einige Tiere beobachten, doch die Strecke wurde immer matschiger. Am Matschsee, an dem ich bei meiner ersten Wanderung versucht hatte einen anderen Weg zu nehmen, machten wir kehrt. Keiner von uns war begierig darauf im Schlamm zu baden.

Mit dem Fahrrad fuhren wir zurück und verbrachten den restlichen Tag am Strand Punta Uva, der auf halbem Weg nach Puerto Viejo liegt. Dieser Strand wurde zu meinem Lieblingsstrand in der Region. Der Sand ist fein, das Wasser sauber und man ist umgeben von dichtem Dschungel. Ein Traum!

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