Santa Ana Vulkan in El Salvador – Vulkanbesteigung Nummer 1

06.01.2024 – Früh, aber nicht so früh wie mit dem öffentlichen Bus, starteten wir mit dem Auto zum Santa Ana Vulkan. Unser Ziel: den ersten Vulkan unserer Reise erklimmen.

Auf dem Weg erblickten wir durch das Autofenster einen glitzernden See. Ohne zu zögern, hielt ich an, um den Lago de Coatepeque näher zu betrachten. Ein noch geschlossenes Restaurant bot den perfekten Aussichtspunkt. Von hier oben bot sich uns ein atemberaubender Blick auf das kristallklare, tiefblaue Wasser, das sich im Tal ausbreitete, umgeben von üppigem Grün und vereinzelten Häusern. Eine friedvolle Idylle, die wir nur kurz genießen konnten, da ein anspruchsvolleres Vorhaben auf uns wartete. So fuhren wir nach einer kurzen Fotosession weiter. 

Dank dem Hinweis unseres Hostelbesitzers fanden wir einen kostenlosen Parkplatz, der belebt genug war, um das Auto ohne Sorgen zurückzulassen. Entlang der Straße reihten sich Essensstände und Souvenirläden, die zu dieser frühen Stunde noch geschlossen waren oder gerade öffneten. Nur die Parkanweiser waren bereits aktiv und versuchten, die vereinzelten Autofahrer zu ihren kostenpflichtigen Parkplätzen zu locken. Über einen nahegelegenen Wanderweg mussten wir dann noch etwa 10-15 Minuten bis zum Parkeingang laufen. Am Beginn dieses Wanderweges versuchte ein Mann, uns Eintritt für den Weg abzunehmen, was wir jedoch ablehnten. Er behauptete, es sei ein Privatweg, was nicht der Wahrheit entsprach, wie ich ihm auch mehrfach klar machte. Da wir einfach weitergingen, gab er schließlich auf.

Am Parkeingang angekommen, ging ich erstmal an den wartenden Guides vorbei direkt zur Kasse. Doch dort wurde mir mitgeteilt, dass eine Vulkanbesteigung nur mit Guide möglich sei. Der “normale” Gruppenpreis von 3$ pro Person war für die rumstehenden Guides uninteressant, sie wollten auf weitere Touristen warten, die gegen 11 Uhr mit dem Bus kommen würden.

Glücklicherweise kam gegen 10:15 Uhr eine private Gruppe Amerikaner, die uns freundlicherweise in ihre Gruppe aufnahmen. Zum normalen Gruppenpreis durften wir mit. Nachdem wir unsere Eintrittstickets für den Vulkan (6$ pro Person) erhalten und eine Taschenkontrolle überstanden hatten, begann unsere Wanderung. Hinter uns sahen wir noch, wie eine größere Gruppe von Touristen eintraf, vermutlich diejenigen, die mit dem Bus gekommen waren.

Am Anfang war der Weg noch relativ dicht bewaldet. Nur durch Lücken im Gebüsch waren die Nachbarvulkane zu sehen. Mit der Zeit lichtete sich das Dickicht, Schatten wurde rar und die Hitze nahm zu. Blühende Aloe-Vera-Pflanzen säumten unseren Weg und begleiteten uns fast bis zum Gipfel.

Der Anstieg war vom Weg her nicht besonders schwierig, doch die dünne Höhenluft und die Steigung forderten ihren Tribut. Zudem war es die erste richtige Wanderung die ich seit langem machte. Meine Ausdauer war dementsprechend nicht vorhanden, und mein Puls erreichte teilweise 189 bpm. Unterwegs wurden wir immer wieder von anderen Gruppen überholt. Auf knapp 6 km stiegen wir auf 2.381 m an. Oben wurden wir nicht nur von einem schwefeligen Duft begrüßt, sondern auch von anderen Wanderern, die bereits am Kraterrand standen und fasziniert in das trüb grünblaue Wasser hinabschauten. Zwei Eisverkäufer boten den ankommenden Touristen ihre Erfrischungen an, die dankbar angenommen wurden. Trotz regem Treiben war es nicht überlaufen. Es gab stets die Möglichkeit für ein perfektes Foto und einen herrlichen Ausblick.

Nachdem wir den Kratersee von allen Seiten ausgiebig betrachtet und unser Mittagessen genossen hatten, begannen wir den Abstieg. Die Mittagssonne strahlte gnadenlos auf uns herab. Uns kamen zahlreiche Touristen entgegen und einige zogen an uns auf ihrem Weg nach unten vorbei.

Nach etwa einer Stunde waren wir am Auto angekommen, wo wir von einem anderen Touristen angesprochen wurden. Er hatte den Bus um 13 Uhr verpasst, und der nächste würde erst um 16 Uhr fahren. Er fragte, ob wir ihn nach Santa Ana mitnehmen könnten. Als Backpacker ist man immer wieder auf die Güte und Hilfe Fremder angewiesen, daherwar die Entscheidung schnell gefallen und wir nahmen ihn mit. Zudem war es immer interessant, die Geschichten anderer Reisender zu hören und Empfehlungen auszutauschen.

Unser Mitfahrer hatte jedoch nur wenige Tipps parat. Er war für drei Tage in Honduras und hatte aus Sicherheitsgründen sein Hotelzimmer nicht verlassen. In El Salvador wollte er nicht lange verweilen und plante, in den nächsten Tagen nach Nicaragua weiterzureisen. Sein Ziel war Kolumbien, von wo aus er seine Heimreise antreten würde. Trotzdem war die Rückfahrt entspannt und unterhaltsam.

Du willst mehr über das Reisen in Kolumbien erfahren? Dann lies meine Blogartikel dazu.

Da wir am nächsten Tag die Ruta de las Flores erkunden wollten, buchten wir ein Hotelzimmer in Ataco. Ataco wurde uns von unserem Hostelbesitzer in Santa Ana als idealer Ausgangspunkt und charmanter Ort empfohlen. Nach einer gründlichen Inspektion der Betten entdeckten wir eine kleine Ameisenkolonie, und wir erhielten ein Upgrade für unser Zimmer.

Nach dem Umzug ins neue Zimmer erkundeten wir Ataco und waren entzückt. Die bunt bemalten, meist einstöckigen Häuser zierten kunstvolle Gemälde an ihren Fassaden. Marktstände reihen sich aneinander und die Verkäufer riefen ihre Angebote aus. Dennoch war es keine typische historische Kolonialstadt wie Antigua in Guatemala oder León in Nicaragua.

Auch nach Einbruch der Dunkelheit fühlten wir uns hier sehr sicher. Wie schon in Santa Ana trafen wir auf wenige ausländische Touristen, und die Einheimischen betrachteten uns ebenso neugierig, wie wir die Umgebung.

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