Puerto Viejo de Talamanca – Karibikperle von Costa Rica


Am 12.02.2020 fuhr ich von Turrialba nach Puerto Viejo de Talamanca. Die Ecke ist bei Touristen sehr beliebt, da es zum einen an der Karibikküste liegt und es hier zwei schöne Nationalparks gibt, die (vor allem für Backpacker interessant) keinen festen Eintrittspreis haben. Normalerweise sind die Nationalparks in Costa Rica sehr teuer, doch im Gandoca Manzanillo National Wildlife Refuge sowie im Nationalpark Cahuita (Meine Erlebnisse im Cahuita Nationalpark nachlesen) werden nur freiwillige Spenden erbeten.

Bus Turrialba nach Siquirres: 8 Uhr bis 9:30 Uhr (1.295 CRC)

Bus Siquirres nach Limon: 9:45 Uhr bis 11:20 Uhr (1.275 CRC)

Bus Limón nach Puerto Viejo: 11:30 Uhr bis 13 Uhr (1.990 CRC)

Geplant war, dass ich mich nach spätestens 4 Tagen wieder auf die Weiterfahrt begebe, doch ich verliebte mich so sehr in diese Region, dass ich zum Schluss 3,5 Wochen blieb. Denn es gab hier noch viel mehr zu erleben und zu sehen, als ich im Vorfeld gedacht hatte. 2,5 Wochen arbeitete ich zudem für Kost & Logie in dem Hostel mit. So konnte ich Geld sparen und für die Aktivitäten ausgeben.

Im Manzanillo Nationalpark verlaufen

Die Woche bevor ich nach Puerto Viejo kam, hatte es viel geregnet. Der Hostelbesitzer warnte mich, dass es im Manzanillo Nationalpark sehr matschig sein würde, doch davon wollte ich mich nicht aufhalten lassen. Am 13.02. fuhr ich zusammen mit Deniz, einem anderen Hostelbesucher aus Kanada, mit dem Bus von Puerto Viejo nach Manzanillo zur letzten Station (ca. 30 Minuten / 835 CRC).

Nachdem wir am Parkeingang eine Spende geleistet hatten, betraten wir den Nationalpark über eine kleine Brücke, die über den Fluss führte. Laut Google Maps und Maps Me kann man etwa 5 km bis Punta Mona wandern. Wem das zu viel ist, kann auch einen Rundweg laufen. Der ist etwa 3 km lang. Das Ziel von Deniz und mir war auf jeden Fall Punta Mona. 5 km waren nicht lang, da war ich schon längere Strecken gelaufen.

Doch schon nach wenigen Minuten merkte ich, dass Deniz viel schneller lief als ich. Er war schon einmal im Manzanillo Nationalpark gewesen und wollte Punta Mona schnellstmöglich erreichen. Da ich die Natur genießen und Fotos machen wollte, trennten wir uns nach einigen hundert Metern.

War der Weg am Anfang noch recht gut passierbar, wurde er irgendwann immer matschiger. Teilweise versank ich bis zu den Knöcheln im Morast und meine Wanderstiefele verursachten ein schmatzendes Geräusch beim Herausziehen. Es wurde richtig anstrengend, doch ich wollte weitergehen und Punta Mona erreichen.

Doch ein Gutes hatte der braune Matsch auf dem Boden. So konnte ich die kleinen roten Frösche viel besser erblicken und beobachten, die gefühlt überall herumsprangen.

Ich hatte etwa den ersten Kilometer hinter mir gelassen, als sich vor mir ein super matschiger Hügel erhob. Es bestand keine Chance außen rum zu gehen. Der Weg nach oben sah rutschig aus. Beim Versuch, den Hügel hinaufzugelangen, würde ich sicherlich nicht nur einmal in den Schlamm fallen. Ich blickte mich um und versuchte einen anderen Weg zu finden, denn zurück wollte ich auch nicht. Und tatsächlich, hinter einem kleinen Busch versteckt erkannte ich einen schmalen Pfad. Laut GPS führte mich die Richtung zu dem gegenüberliegenden Weg des Rundkurses und so folgte ich dem Pfad, auch wenn dieser nicht auf Google Maps verzeichnet war.

Immer wieder musste ich Sträucher zur Seite schieben, doch schließlich kam ich zu einem Baum, von dem mehrere Wege abführten. Der Baum war breit und riesig und alles drum herum war dicht bewachsen. Nichts deutete darauf hin, dass hier viele Menschen entlangliefen. 

Nach einem Blick auf das GPS-Signal entschied ich mich für den Weg, der am ehesten in die Richtung führte, in die ich musste. Doch schon nach kurzer Zeit führte der Weg ins nichts und ich musste wieder umdrehen. Beim Baum nahm ich wahllos einen anderen Weg, nur um nach einigen Minuten vor einem riesigen Spinnennetz zu stehen. Dahinter befanden sich weitere Spinnennetze, die von monsterähnlichen Spinnen bewohnt waren. Also drehte ich wieder um und verlor ein wenig die Orientierung.

Wieder ging es zurück zum großen Baum, wo ich den nächsten Weg nahm. Der führte auch tatsächlich ein ganzes Stück weiter als die bisherigen und ich dachte schon, dass ich gleich auf den richtigen Weg kommen würde, doch dann stand ich plötzlich vor einem Tor mit der Aufschrift „Private Property“. Wieder musste ich kehrt machen und kam irgendwann wieder beim großen Baum an. 

Hier führte kein Weg wirklich weiter, also entschloss ich mich dazu, wieder auf den offiziellen Wanderweg zu gehen. Doch als ich beim großen Baum ankam, wusste ich nicht mehr, welchen Weg ich nehmen musste. So kam es, dass ich wieder und wieder in den falschen Pfad einbog und in Sackgassen landete. 

Kurz davor aufzugeben, ein Leben im Dschungel anzufangen und mich von diesen riesigen Spinnen zu ernähren, traf ich schließlich doch noch auf den richtigen Weg, der mich auf den offiziellen Wanderweg führte. Da hatten die Spinnen wirklich Glück gehabt. 

Nun stand ich jedoch vor der gleichen Frage wie vor meinem Irrweg: Wieder zurück zum Eingang laufen oder den matschigen Hügel hinaufklettern? Wild entschlossen kletterte ich den Hügel hinauf und rutschte nur ein Mal aus. Dabei konnte ich mich aber noch soweit abfangen, dass ich nicht komplett im Schlamm landete. Der weitere Weg blieb zwar schlammig, doch erstmal nicht so schlimm, dass ich umdrehen musste.

Bei Kilometer 2 erwartete mich die nächste Hürde. Statt einem Weg, gab es nur noch einen riesigen Schlammsee. Vorsichtig und jeden Schritt bedächtig setzend, ging ich am Rand des Schlammsees entlang, versank aber trotzdem immer wieder bis zu den Waden im kalten Matsch. Auf halber Höhe kam mir ein Pärchen in meinem Alter entgegen, das miteinander Deutsch sprach.
„Kommt ihr von Punta Mona?“, fragte ich die beiden, die voller Schlamm waren.
„Nein“, antwortete der Mann. „Nach ein paar hundert Metern kommt eine lange Strecke mit tiefem Schlamm. Wir sind erst weiter gegangen, doch nachdem wir ein paar Mal ausgerutscht sind und meine Freundin bis zum Knie im Schlamm feststeckte, sind wir umgedreht. Das war es uns dann doch nicht wert.“ Er lachte und beide wünschten mir noch viel Erfolg. 

Unter meinem Schuh ploppte es und ich versank abermals bis zum Knöchel im Schlamm. Wenn ich weitergehe, würde mich vielleicht das gleiche schlammige Schicksal ereilen wie das Pärchen. Wollte ich das wirklich? Eigentlich hatte ich keinen Zeitdruck. Ich konnte meinen Aufenthalt verlängern und an einem anderen Tag wiederkommen, nachdem die Sonne den Weg wieder getrocknet hatte. 

Das hörte sich nach einem besseren Plan an, so dass ich wieder umdrehte. Ich ging jedoch nicht den gleichen Weg bis zum Eingang wie ich gekommen war. Bei der Abzweigung vom Rundweg nahm ich nun den linken Weg, der über die „Secrets Bridge“ führte. Da ich nun alle Zeit der Welt hatte, beobachtete ich eingehend die Tiere, die im Dschungel lebten: Brüllaffen, Vögel, riesige Würmer und mehr.

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