Santa Rosa de Cabal – Entspannung in Thermalquellen
(01.02.2020 – 02.02.2020)
Über einen Monat waren wir nun unterwegs und bis auf einen Tag hatten wir uns keine Pause gegönnt. Wir waren entweder wandern, Städte besichtigen oder andere Dinge unternehmen. Es wurde also höchste Zeit die Seele baumeln zu lassen und etwas abzuschalten.
Da Nadine bald wieder zurück nach Australien fliegen würde, hatten wir jedoch nicht mehr so viel Zeit und wir wollten unbedingt noch nach Cali. So bekamen wir den Tipp, nach Santa Rosa de Cabal zu fahren. Nur etwa 50 km von Salento (Beitrag über unseren Aufenthalt) entfernt, wären wir schnell dort und die Weiterreise nach Cali sollte sich auch nicht so schwierig gestalten.
Da wir nur eine Nacht dort verbringen würden und es hauptsächlich ums Entspannen ging, buchten wir ein Zimmer in einem abgelegenen 4-Sterne-Hotel mit eigenen Thermalquellen, das Termales Santa Rosa de Cabal.
Am 01.02.2020 ging es zunächst mit dem Bus von Salento um 11 Uhr nach Pereira (Ankunft 12:20 Uhr – 2.000 COP). In Pereira hatten wir Glück und erwischten den Bus um 12:30 Uhr nach Santa Rosa de Cabal (Ankunft 13:15 Uhr). Wir erfragten beim Busfahrer, wo die Haltestelle zu den Thermalquellen sei und er schickte uns ein paar Straßen weiter.
Wir befanden uns mitten im Rotlichtviertel mit Stripclubs und XXX-Kinos. Doch hier hielten die Busse und unser Bus sollte um 13:20 Uhr kommen. Doch leider kam er nicht um 13:20 Uhr oder war bereits weg. Wir hatten schon öfter Busse nicht erwischt, weil diese zu früh losgefahren waren. Mal ein ganz anderes Problem als in Deutschland mit der Deutschen Bahn…
Da wir uns jedoch nicht sicher waren, ob der Bus schon weg war oder das wirklich die richtige Haltestelle war, wurde jeder Busfahrer, der an der Haltestelle hielt, von uns befragt und wir bekamen immer die gleiche Antwort: „In 10 Minuten müsste einer kommen.“
Mittlerweile waren noch weitere Menschen zu uns gestoßen, die ebenfalls in die Richtung fahren mussten. Da es sich hierbei um Einheimische handelte, waren wir uns wenigstens darüber im Klaren, dass es sich um die richtige Bushaltestelle handeln musste. Aber wann genau der Bus kommen würde, wusste keiner mit Sicherheit. „Der Bus kommt, wenn er kommt“, war die Antwort eines Mannes, der große Kartoffelsäcke mit sich schleppte. Irgendwann kam eine kleine, verhutzelte alte Frau und stellte sich zu uns. Alle fünf Minuten fragte sie uns, wann der Bus käme und wir kamen ihr jedes Mal die gleiche Antwort, wie die Busfahrer uns.
Um 14:20 Uhr kam der Bus dann tatsächlich an und wir waren um 15 Uhr am Hotel (2.000 COP). Dann hieß es keine Zeit verschwenden und entspannen.
Auch wenn wir nur eine Nacht hier waren, hat es sich doch gelohnt. Da das Hotel eigene Thermalquellen hat, die fast ständig offen sind, hat man keine Wegezeit und kann in den heißen Quellen neue Kraft schöpfen. Also absolut empfehlenswert. Wenn wir mehr Zeit gehabt hätten, wäre ich noch ein oder zwei Nächte länger geblieben.
Nach dem Abendessen wollten wir noch einmal zum großen Wasserfall gehen und dort die Dunkelheit und Stille des Dschungels genießen. Oben angekommen, mussten wir jedoch feststellen, dass der Zugang durch ein kleines Türchen gesperrt war. Doch Nadine und ich kletterten kurzerhand drüber und als wir am Wasserfall ankamen, waren wir froh, dass wir es gemacht hatten. Der Vollmond leuchtete uns ein wenig den Weg, doch um nicht auszurutschen, nutzen wir zusätzlich noch die Taschenlampen unserer Handys. So konnten wir gefahrlos ganz nah zum Wasserfall gehen.
Der Anblick war Gold wert. Über uns strahlten der Vollmond und Abermillionen Sterne um die Wette und am Boden waren wir umringt von Glühwürmchen; am Wasser, auf der Wiese und um uns herum. Aus dem naheliegenden Dschungel waren verschiedene Tiere und Geräusche zu hören. Gebannt von der Natur verbrachten wir etwa eine Stunde regungslos und in völliger Stille auf einem Fleck. Ein absolut magischer Moment, der sich für immer in mein Gedächtnis gebrannt hat.
Der Check-Out
Bei einem normalen Check-Out gibt man die Karte ab und kann gehen – doch nicht in Kolumbien.
Wir mussten um 13 Uhr den Bus vom Hotel nach Santa Rosa nehmen, damit wir dort in den Bus nach Pereira umsteigen konnten um unseren Bus nach Cali zu erwischen. Hätten wir den 13 Uhr Bus verpasst, wären wir am heutigen Tag nicht mehr nach Cali gekommen. Um 12:40 Uhr gingen wir an die Rezeption um den Schlüssel abzugeben, doch die Rezeption war voller Menschen und uns wurde gesagt, wir müssten noch kurz warten. Wir warteten 10 Minuten und kamen dann nur an die Reihe, weil wir darauf hinwiesen, dass wir einen Bus zu erwischen haben. Die Rezeptionistin meinte, dass noch gecheckt werden müsse, ob wir etwas aus der Minibar geholt hatten. Obwohl wir ihr versicherten, dass wir nichts genommen hatten und unseren Bus erwischen mussten, bestand sie darauf, dass wir warten müssten. Die Putzfrau würde gleich nachschauen.
Weitere fünf Minuten verstrichen, ohne dass etwas passierte. Da wir den Bus unbedingt nehmen mussten, entschlossen wir uns dazu, einfach zu gehen. Es war alles bezahlt, also gab es keinen Grund uns weiter warten zu lassen. Die Rezeptionistin rief uns noch etwas hinterher, doch die sich schließende Tür dämpfte ihre Stimme.
Am Sicherheitstor sahen wir schon den Bus, doch die Security wollte zuerst unsere Check-Out-Quittung sehen. Da wir nicht ordentlich ausgecheckt hatten, besaßen wir natürlich keine Quittung, doch wir konnten ihm versichern, dass alles in Ordnung war und wir die Quittung nur nicht hatten, weil wir den Bus erwischen mussten und die Ausstellung der Quittung so lange gedauert hätte. Zum Glück glaubte er uns und so stiegen wir in den Bus gerade noch rechtzeitig, bevor er losfuhr.
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About The Author
Carina
Wenn ich reise fühle ich mich so richtig lebendig. Neue Abenteuer bestreiten, Länder, Kulturen und Menschen kennenlernen. Es gibt fast nichts besseres auf der Welt. Mit meinem Blog möchte ich Interessierte an meinen Reisen teilhaben lassen und anderen Reisenden Tipps geben.
Klasse Bericht … ich kann mich richtig hineinversetzen und bekomme sofort Urlaubslust. Danke !
Das freut mich und so sollte es sein 🙂