The Amazing Treehouse – Die Suche beginnt

Beim digitalen Erkunden der Umgebung rund um Puerto Viejo stieß ich auf ein „Amazing Treehouse“. Es war als Observatorium angegeben, das in 25 Metern Höhe mitten im Dschungel liegt. Mein abenteuerliches Herz schlug wild bei dieser Entdeckung und seit Tagen wollte ich unbedingt aufbrechen, um dieses wunderliche Observatorium ausfindig zu machen. Da traf es sich gut, dass meine Zimmerkollegin aus Turrialba, KP, mich zusammen mit einem Kumpel besuchen wollte. (Meine Abenteuer in Turrialba noch nicht gelesen? Kein Problem, gleich nachholen.) Laut Google Maps sollte sich das Amazing Treehouse nicht weit entfernt vom Hostel befinden.

Zusammen mit meinen Gästen und meiner jetzigen Zimmerkollegin Eva machten wir uns am Vormittag auf und liefen den Weg hinter dem Hostel entlang. Es ging einen steilen Hang hoch und kurz darauf standen wir vor einer Klippe, die wir nicht passieren konnten. Enttäuscht, schon so kurz nach unserem Aufbruch vor einem unüberwindbaren Hindernis zu stehen, drehten wir um. Doch es gab noch einen anderen Weg, den wir gehen konnten, und so beschlossen wir diesen zu nehmen, nur um kurz darauf vor einem Stacheldrahtzaun zu stehen.

Wie in einem anderen Beitrag schon einmal erwähnt (zum Beitrag über Orosi), gibt es in Costa Rica außer in den Nationalparks nicht wirklich viele Möglichkeiten frei in der Natur zu wandern. Nur sehr wenige Grundstücke sind für den Publikumsverkehr frei zugänglich, so auch das Stück Land vor uns. Ein Blick auf Google Maps zeigte jedoch, dass wir in die richtige Richtung liefen. Seit Tagen war ich von diesem Treehouse besessen und wollte unbedingt dorthin, um den Dschungel von oben zu betrachten. Da auch die anderen super neugierig bezüglich des Treehouses waren, beschlossen wir einfach über den Stacheldraht zu klettern und weiter in die Richtung zu laufen, in die Google Maps uns schickte.

Schnell hatte uns der Dschungel verschluckt. Nur die Gewissheit darüber, dass hinter uns Puerto Viejo lag und wir immer mal wieder Stacheldrahtzäune überwinden mussten, hielt uns in der Realität. Die Landschaft, durch die wir bergauf und bergab wanderten, war teilweise undurchdringlicher Dschungel. Doch wir fanden immer einen Weg.

Laut Google Maps kamen wir unserem Ziel immer näher, unsere Zweifel wuchsen dennoch mit jedem Schritt. Hätten wir dieses Treehouse nicht sehen müssen? Sollten nicht irgendwelche Wege dorthin führen?
Und dann sahen wir etwas – doch es war nicht das, was wir erwartet hatten. Vielmehr handelte es sich um einen einfachen Holzverschlag mitten auf einem Hügel. Als wir daran vorbeiliefen, konnten wir erkennen, dass dort anscheinend jemand hauste oder sogar wohnte, doch zum Glück war die Person nicht anwesend. Neben einem Schlafplatz gab es einen Platz, an dem einige Schüsseln und Tassen lagen, an einer Wäscheleine hingen Klamotten, die träge in der Sonne trockneten. Vielleicht war es eine Hütte, wo sich Waldarbeiter zurückziehen konnten. Genau konnten wir das nicht feststellen, doch wir wollten auch nicht warten, bis der oder die Bewohner zurückkamen. Schnell stiegen wir den Hügel hinauf und überwanden den nächsten Stacheldrahtzaun.

Mittlerweile war uns klar, dass wir das Treehouse hier nicht finden würden. Der gesetzte Punkt auf Google Maps war zwar in unmittelbarer Nähe, sehen konnten wir jedoch nichts.
Wir beschlossen noch ein wenig durch den Dschungel zu wandern und auf der anderen Seite wieder auf den in Google Maps verzeichneten offiziellen Weg nach Puerto Viejo zu gehen.

Es ging noch ein gutes Stück nach oben, als wir einige Hauswände ausmachten. Automatisch führten unsere Schritte dorthin, auch wenn wir sofort erkannten, dass es sich nur noch um Ruinen handelte. In einem kleinen Bereich, der in dem Haus vielleicht ein Flur gewesen war, herrschten mittlerweile mehrere faustgroße Spinnen, die uns hungrig anblickten.

Ohne ins Netz zu geraten schafften wir es auf die andere Seite des Flures und standen auf einem Plateau, von dem wir das Meer sehen konnten. Der Ausblick über die Baumwipfel hinunter zur blauen See tröstete mich fast darüber hinweg, dass wir das Treehouse nicht gefunden hatten.

Mit der wundervollen Aussicht vor uns machten wir ein kleines Picknick und liefen anschließend wieder Richtung Puerto Viejo, doch nicht auf direktem Wege. Wir schlugen einen Nord-West-Kurs ein, um auf der anderen Seite von Puerto Viejo rauszukommen. 

Etwa nach der Hälfte des Weges fanden wir einen befestigten Weg, auf dem sogar Autos fahren konnten. Führte dieser Weg vielleicht zum Amazing Treehouse? Unser Adrenalin stieg und wir folgten der Steinauffahrt. 
Am Ende des Weges angekommen, wartete jedoch nur ein Telefonmast. Nach dieser erneuten Niederlage, gaben wir die Suche nach dem Treehouse vorerst auf und liefen wieder zurück nach Puerto Viejo. Dazu folgten wir dem steinernen Weg und kamen ohne größere Verluste wieder im Dorf an.

Um uns von den Strapazen der heutigen Suche zu erholen, gönnten wir uns noch ein paar angenehme Stunden am Strand „Playa Negra“. Wie der Name schon andeutet, ist der Sand komplett schwarz. In der Bucht zum Dorf hin gibt es leichte Wellen, weshalb dieser Spot für Surfanfänger geeignet ist und auch viel genutzt wird. Wer jedoch noch ein bisschen weiter raus läuft, der hat den Strand meistens komplett für sich alleine und kann in den dort seichter brandenden Wellen schwimmen gehen.

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