Willkommen in Kuba!
Meine große Reise durch Süd- und Mittelamerika ist vorbei, doch noch lange nicht meine Reiseberichte! Schon vor meiner Backpacking-Reise war ich öfter unterwegs und kann euch noch einige witzige Stories, interessante Aktivitäten und Orte, sowie hilfreiche Tipps geben. Am besten gleich zur Flaschenpost anmelden und keinen neuen Blogbeitrag mehr verpassen:
Nicht sicher, ob ihr schon alle Beiträge meiner großen Reise gelesen habt? Kein Problem!
In den nächsten Wochen nehme ich euch mit nach Kuba, dem realsozialistischen Inselstaat in der Karibik, der nicht nur wegen seinen Zigarren bekannt ist.
Havanna – Stadt der Unterschiede
Meine Kubareise startete und endete in der Hauptstadt Havanna. Selbstverständlich hatte ich mir einen Reiseführer gekauft, um alle schönen Spots der Stadt zu entdecken. Ich hatte hohe Erwartungen, die teilweise jedoch zu hoch waren.
Statt gut erhaltene, bunte, alte Gebäude, gab es Ruinen; statt ansehnlicher Oldtimer, fuhren meistens Lada auf den Straßen – auch als Taxen.
Natürlich gab es auch gut erhalte Gebäude und wunderschöne Ecken, doch die beschränken sich hauptsächlich auf das Viertel Habana Vieja (Alt-Havanna). Toll restaurierte Oldtimer standen ebenfalls für Fahrten zur Verfügung, kosteten meistens jedoch um die 20 CUC für 10 Minuten.
Im Reiseführer hieß es, „das Wasser im Hafen von Havanna glitzert in allen Farben“. Vor Ort wurde mir dann klar warum: Öl. Das Wasser im Hafen war komplett verölt.
Havanna war und ist für mich ein Ort krasser Unterschiede. Während ein Straßenzug komplett restauriert war, weil dort die meisten Touristen unterwegs waren, lagen auf der Parallelstraße Müll und tote Tiere. Wer nicht ausschließlich im Touristenviertel unterwegs ist, sollte immer nach unten schauen. Denn Löcher im Gehweg und unverschlossene Gullys gehören zum Normalzustand.
Zwei Währungen in einem Land und was das verursacht
Als ich Ende 2018, Anfang 2019 in Kuba war, gab es zwei Währungen. Mit der Landeswährung Peso (CUP), haben hauptsächlich Kubaner*innen gezahlt und das auch nur im stark subventionierten Staatssektor. Ausländische Touristen mussten mit dem Peso Cubano Convertible (CUC) zahlen, der dem US-Dollar angepasst war. Umtauschkurz CUC zu CUP lag bei 1 zu 25. Für die meisten touristischen Attraktionen und auch für die Einkäufe musste ich mit CUC bezahlen, hatte daher also eigentlich keine CUP.
An einem Nachmittag jedoch gelüstete es mich nach Brötchen. Zufällig, wie das manchmal ist, wenn man Heißhunger entwickelt, kam ich an einer Bäckerei vorbei und kaufte vier Brötchen. Auf der Tafel stand ein Preis, den ich so nicht wirklich glauben konnte: 0,005 CUP. Da musste irgendwas schiefgelaufen sein.
Der Verkäufer überreichte mir die Brötchentüte und ich ihm 5 CUC – das kleinste, was ich dabeihatte. Er sah den Schein an, sah mich an, wischte sich über die feuchte Stirn, sah wieder den Schein an und verschwand kommentarlos unter dem Tresen. Ich hörte es klappern und klirren, dann kam er wieder hoch, legte mir 3 CUC und 25 CUP hin. „Mehr Wechselgeld habe ich nicht“, sagte er und zuckte entschuldigend mit den Achseln. Beschwichtigend winkte ich ab. Ich würde mit den CUP eh nicht viel anstellen können.
Ich nahm die Brötchentüte und ging zu einem nahegelegenen Park, wo ich mir eins der Brötchen gönnte. Was Brötchen angeht, sind wir in Deutschland natürlich sehr verwöhnt und nein, das Brötchen war kein deutsches knackiges Brötchen, sondern einfach ein sehr flauschiges Weißbrot-Kügelchen, aber geschmeckt hat es trotzdem.
Am nächsten Tag kam ich bei meinem Rundgang durch Havanna wieder an einer Bäckerei vorbei. Da ich die CUP vor meiner Rückreise nicht mehr anderswo verwenden konnte, wollte ich mir wieder ein paar Brötchen holen.
Ich überreichte dem Verkäufer meine 25 CUP und meinte, dass er mir dafür Brötchen einpacken soll. Der gleiche ungläubige Blick wie gestern traf mich, dann drehte er sich um und besprach sich mit seinem Kollegen. Der nächste ungläubige Blick. Ein weiterer Kollege holte eine Tüte und legte nach und nach Brötchen rein, während die anderen beiden zusahen: 1, 3, 5, 8, 13, 18 – Da sagte ich Stopp. Wie viele Brötchen wollte er mir in die Tüte legen? Als er sich anstellte Rückgeld (CUP) rauszugeben, winkte ich ab. Nach so vielen Brötchen würde mein Heißhunger erstmal gestillt sein.
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Carina
Wenn ich reise fühle ich mich so richtig lebendig. Neue Abenteuer bestreiten, Länder, Kulturen und Menschen kennenlernen. Es gibt fast nichts besseres auf der Welt. Mit meinem Blog möchte ich Interessierte an meinen Reisen teilhaben lassen und anderen Reisenden Tipps geben.