Weihnachtsbäume in Zeiten von Fridays for Future

Die Weihnachtsmärkte haben angefangen. Überall blinken funkelnde Lichterketten – an Hütten, Ständen und Bäumen. Genauer gesagt Weihnachtsbäumen. Das sind die, die über die letzten Jahrzehnte fröhlich im Wald gewachsen sind, um dann die Augen der Weihnachtsmarktbesucher zu erfreuen und zwar für 4 bis 6 Wochen…. dann werden sie weggeschmissen. Vielleicht wird der eine oder andere noch als Kaminfutter verwendet. Aber eigentlich sind diese wunderschönen großen Bäume gefällt worden, um dann weggeschmissen zu werden. Vor allem die großen „Prestige“-Bäume der Städte.

Ist diese Tradition noch aktuell?
Immer mehr Menschen gehen freitags auf die Straße und demonstrieren für eine bessere Klimapolitik und ein verbessertes Klimabewusstsein in den Köpfen der Menschheit. Ist es da noch legitim Bäume zu fällen um sie Zuhause für ein paar Wochen auszustellen? Im Jahr 2018 wurden 29,8 Millionen Weihnachtsbäume gefällt – und das nur in Deutschland. Diese Zahl muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. 
Wäre es nicht viel schöner, diese Anzahl an Bäumen neu zu pflanzen?
An vielen Bäumen hängt zudem noch Lametta und anderer Plastikkram, der umweltschädlich ist. 

Städte als Vorbilder
Wäre es nicht an der Politik hier den ersten Schritt zu gehen und auf Weihnachtsbäume zu verzichten? Ich glaube nicht, dass es schlimm wäre, wenn es auf den Weihnachtsmärkten keinen großen geschmückten Baum gäbe. Denn eigentlich geht es doch nur ums Trinken, Essen und Gesellig sein. Hilft ein riesiger Baum dabei, die Stimmung zu verbessern? Das bezweifle ich. Die Stimmung kommt von den Buden und Menschen – und vom Wetter. Denn wer bei 18 oder 20° mal auf dem Weihnachtsmarkt war weiß, dass sich das nicht so besinnlich anfühlt. Da hilft auch kein 20 Meter hoher Baum. Das konnten wir in Frankfurt 2017 und 2018 sehr gut testen. Einige Besucher hatten sogar nur ein T-Shirt an, aber damit kommt auf keinen Fall Weihnachtsmarktstimmung auf.     

Alternativen zun Weihnachtsbaum
Wer zu Hause auf keinen Fall auf einen Weihnachtsbaum verzichten möchte, kann sich über gleich tolle Alternativen freuen.

Ein Wunderbaum beispielsweise besticht nicht nur durch seine absolut perfekte Baumsilhouette, sondern auch mit einem betörenden Duft. Mittlerweile gibt es so viele verschiedene Arten, dass für jede Nase etwas dabei ist. Einfach an die gewünschte Wandstelle pinnen und fertig ist der Weihnachtsbaum. Keine Angst mehr vor stechenden Nadeln und auch kein ständiges Staubsaugen. Für jeden ein Gewinn.

Oder man sammelt im Wald ein paar Äste und bindet die festlich zusammen. Hier kann man auch die teuer erworbenen Christbaumkugeln oder die von den Kindern angefertigte Popcorn-Girlande anbringen.
Wie ihr seht, sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Ich lebe schon seit Jahrzehnten Weihnachtsbaum-frei und kann nicht behaupten, dass mir etwas fehlt.
Im Gegenteil. Ich laufe jedes Jahr durch die Gegend und wundere mich einmal mehr, wie jemand etwas schön finden kann, von dem er weiß,  dass es in wenigen Wochen tot ist. Es ist doch viel schöner in den Wald zu gehen und dort die Tannen in ihrer natürlichen Umgebung beobachten zu können. Versucht es dieses Jahr doch auch mal aus. Vielleicht ist es gar nicht so schlimm wie gedacht.

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