Havanna – Stadttour und Friedhof

14.12.-19.12.2018 // Die ersten Tage auf Cuba verbrachten wir damit, Havanna zu erkunden. In meinem letzten Beitrag präsentierte ich einige unschöne Ecken und versprach, in meinem nächsten Beitrag auf die schönen Seiten Havannas einzugehen.

Stadtrundgang in Havanna

Einer der schönsten Ecken Havannas ist Habana Vieja. Um die vier Hauptplätze herum gibt es sehr viele wunderschöne restaurierte und gepflegte Gebäude zu sehen, weshalb sich dieser Stadtteil sehr vom Rest Havannas abhebt. Zudem gibt es viele Museen mit unterschiedlichen Ausrichtungen und Kirchen zu besuchen. Natürlich gibt es aber auch Bars und Restaurants, die sich eifrig um die Touristen bemühen. Der ganze Stadtteil wirkt wie ein Disneyland – alles wird hübsch präsentiert und ist auf Touristen aus. Entsprechend touristisch und voller Touristen ist Habana Vieja.

Wer einen eher ungefilterten Blick von Havanna und Kuba haben möchte, muss in den Stadtteil Centro Habana. Hier sind die Gebäude nicht mehr so gut erhalten, werden eher dem Verfall überlassen und die Schlaglöcher in den Straßen und Gehsteigen werden größer. Im Gegensatz dazu steht der Teil rund um den Parque Central und des Prado (Paseo de Martí), die aber in direkter Nachbarschaft zu Habana Vieja sind. Beim Prado handelt es sich um eine Flaniermeile ähnlich der Ramblas in Barcelona, nur nicht so belebt. An dieser Meile findet man auch die elegantesten Hotels und prestigereichsten Museen.

Hier auf den Straßen sieht man auch häufiger einen Lada oder Moskwitsch als die schicken Old Timer und Chevys, die man von schicken Hochglanzbildern kennt. Auch wer bei diesen Autos näher hinschaut, erlebt die ein oder andere Überraschung und nicht immer ist drin, was draufsteht. Aufgrund des Ersatzteilmangels aus den USA, fahren viele Old Timer mit Nissan, Lada oder anderen Motoren – und was nicht passt, wird passend gemacht. Das erkennt man manchmal nur, wenn man wirklich drauf achtet.

Bei einem Old Timer Taxi merkte ich, dass der Boden sich irgendwie wabbelig anfühlte. Statt wie normal auf harten Grund zu treten, sanken meine Füße einige Zentimeter ein, wenn ich Druck draufgab. Auf meine Nachfrage erklärte mir der Taxifahrer, dass der Unterboden fehlte. Nur der Teppich verhinderte, dass wir in Feuerstein-Manier Gas geben konnten (oder mussten).

Der Friedhof Necrópolis Cristóbal Colón hatte eine ganz spezielle Aura und spiegelt die Stadt eins zu eins wider – wunderschön erhaltene Gräber neben verfallenen Grabstätten in denen die Knochen zu sehen sind. Für die etwa 1 Mio. Gräber, Mausoleen und Denkmäler sollte man sich mindestens einen halben Tag Zeit nehmen – es lohnt sich. Für mich war der Friedhof einer der schönsten Orte, auch wenn sich das gruselig anhören mag. Doch das war es nicht, im Gegenteil. Die Hektik Havannas mit seinen ganzen Schleppern und Straßenverkäufern, die dir stets etwas verkaufen wollen, fällt auf dem Friedhof weg. Die Toten gewähren einen Einblick in ihre ewigwährende Stille und Ruhe und das in einer begrünten Umgebung. 

Spannend und interessant fand ich das Haus von Che Guevara (La Cabaña de Che Guevara), in dem sein Aufstieg und Fall erklärt wird. Es werden zwar einige Ausstellungsstücke präsentiert, doch hauptsächlich wird sein Leben, seine Handlungen und die Revolution mit Bildern und entsprechenden Texten erklärt. Wer also nicht gerne liest, wird weniger Spaß in diesem Museum haben.
Zum Museum kommt man am Besten mit der Fähre. Zwar muss man hier einen etwas steileren Berg hinauflaufen, doch dabei kommt man an der Christusfigur (El Cristo de La Habana) vorbei und hat von hier einen schönen Blick auf Havanna auf der anderen Seite des Kanals.

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